Herbstwald (Atmo)

Diese Atmo eines Waldes im Spätherbst ist nicht so aufgenommen, wie sie erklingt.
Abgesehen davon, dass es in Mitteleuropa heute fast unmöglich ist, den Klang eines Laubwaldes zur Tageszeit aufzunehmen, ohne im Hintergrund Auto- oder gar Flugverkehr zu hören, erscheint es auch oft wünschenswert, einzelne konkrete Elemente wie das Flattern eines Vogels oder das Krächzen einer Krähe gezielt zu bestimmten Zeitpunkten einzusetzen.
Daher besteht diese Atmo zunächst aus mehreren Schichten Wind (gleichmäßig rauschend, in trockenem Laub raschelnd sowie böig beweglich), die jeweils noch mit individuellen Lautstärkeänderungen versehen sind, um einen zu statischen Klang zu vermeiden.
Hinzu kommen einzelne Vogelstimmen, die, mittels Raumklang und Echoeffekten sowie Eingriffen ins Frequenzspektrum, in verschiedenen Entfernungen zum Hörer platziert werden. Dabei spielt das Wissen eine Rolle, dass und in welcher Weise ein Wald mit nur schwach belaubten Bäumen eine Ansammlung aus Schallreflektoren darstellt, die einen bei zunehmender Entfernung von Schallquellen stärker werdenden, ganz eigenen Raumklang erzeugen.
Die dritte Ebene stellen die Flattergeräusche dar, die unbewegt aufgenommen wurden, um später, wie hier, gezielt links-rechts- bzw. näher-weiter-Bewegungen aufgeprägt zu bekommen.
Einsatzbereiche: Hörspiel, Film, Ausstellung, Theater

Sprachräume

Diese Sprachaufnahme, die durch verschiedene Räume bewegt wird, soll verdeutlichen, in welchem Maße vorhandene oder zu erstellende Sprachaufnahmen nach szenischen Erfordernissen klanggestalterisch mit verschiedenen Raumklängen belegt werden können, also subjektiv tatsächlich in verschiedenen Räumen erklingen.
Hierbei ist nicht nur der reine Raumklang nahezu frei wählbar, sondern auch Bewegungen des Sprechers im Raum, verschiedene Positionen relativ zum Hörer und Ab- bzw. Zugewandheit sind virtuell imitierbar.
Das selbe ist natürlich auch für Geräusch- oder Musikaufnahmen möglich, sofern der Raumklang der Originalaufnahme im Verhältnis zum gewünschten Raumklang eher schwach ausgeprägt ist. Eine Wohnzimmeraufnahme lässt sich einigermaßen gut in eine Kirche stellen, aber nicht umgekehrt.
Achtung! Wenn Sie dieses Hörbeispiel über Lautsprecher anhören, kommt natürlich immer, wie bei allem, der Raumklang des Raumes hinzu, in dem Ihre Lautsprecher stehen. Da gibt es also kaum ein "draußen". Um dieses Beispiel komplett ungestört von Ihrem Wiedergaberaum hören zu können, sollten Sie daher möglichst einen guten Kopfhörer benutzen.
Einsatzbereiche: Hörspiel, Film, Ausstellung, Theater

Sprachräume mit Geräuschen

Hier hören Sie nochmal die selbe Sprachaufnahme, die durch verschiedene Räume bewegt wird, wie im vorigen Hörbeispiel.
In dieser Version jedoch sind genau der selben Aufnahme mit genau den selben Raumkängen zusätzlich einige für den jeweiligen Raum passende Geräusche hinzugefügt worden.
Damit soll verdeutlicht werden, dass eine hörszenische Gesamtdarstellung oft aus mehreren, individuell anpassbaren und gestaltbaren Schichten besteht. Diese Arbeitsweise ist aufwändig, lässt jedoch dem Sounddesigner den größtmöglichen Zugriff auf alle Parameter, die für den Ausdruck und die Wirkung der Arbeit bedeutsam sind.
Speziell die "draußen-Räume", im Wald und auf der Wiese, bekommen hier einen realistischeren Charakter, weil sie mit passenden Atmos, also Geräuschhintergründen, versehen sind.
Einsatzbereiche: Hörspiel, Film, Ausstellung, Theater

Oper: Die Gralsglocken zu Wagners Parsifal

In der Partitur zu Richard Wagners Oper Parsifal kommt an mehreren Stellen eine Folge von Glockentönen vor, die so genannten Gralsglocken.
Hierfür werden in heutigen Inszenierungen die verschiedensten Instrumente bzw. Klänge eingesetzt, teilweise bereits zu Wagners Lebzeiten entstanden, teilweise Klänge moderner (und auch heute weniger moderner) Synthesizer. Die Forderung, die vor einigen Jahren von einem Regisseur erging, es solle wie mächtige Bronzeglocken klingen, hat Sebastian Franke mit den Mitteln modernen sound-designs umgesetzt:
Die Problematik, dass echte Kirchenglocken keine eindeutige dominante Tonhöhe haben, sondern immer in einem Gemisch aus Obertönen und Differenzialschwingungen erklingen, wurde hier, ausgehend von Aufnahmen echter Kirchenglocken, vornehmlich durch extreme Eingriffe in das Frequenzspektrum im Zeitverlauf sowie durch Mischung und Gewichtung verschiedener Glocken gelöst
Die vier Glockentöne sind als Einzelsamples zum Einsatz in beliebigen Samplern oder Sampleplayern bei hoerort verfügbar.
Einsatzbereiche: Oper/Musiktheater
 
 
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